Bildung kann nicht warten – Deutschland kann mehr tun

In 35 von Konflikten betroffenen Ländern haben rund 75 Millionen Kinder zwischen drei und 18 Jahren keinen Zugang zu Bildung. Flüchtlingskinder haben zudem eine fünfmal geringere Chance, eine Schule zu besuchen. Nur 50 Prozent gehen zur Grundschule und nur 25 Prozent zur Sekundarschule. Die Wahrscheinlichkeit, dass Mädchen  keinen Schulzugang haben, ist zweieinhalb Mal höher als bei Jungen.

Trotzdem werden weltweit nur 2 Prozent der humanitären Hilfe in Bildung investiert. Das Fact Sheet der Globalen Bildungskampagne zum deutschen Beitrag zur Förderung von Bildung in Krisen und Konflikten zeigt, dass auch Deutschland weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Weder in der humanitären Hilfe noch in der Entwicklungszusammenarbeit stellt die Bundesregierung ausreichend Mittel zur Verfügung, damit mehr Kinder ihr Recht auf Bildung verwirklichen können. Dabei sind Bildungsangebote wichtige Interventionen in der humanitären Hilfe. Sie bieten Kindern in Konflikt- und Krisensituationen nicht nur Stabilität und Struktur sondern auch einen Schutzraum zur Verarbeitung von Erlebtem und Möglichkeiten zur Bereitstellung psychosozialer Betreuungsangebote. Schulische Einrichtungen können vor Risiken wie Ausbeutung, Kinderarbeit, Gewalt und sexuellen Übergriffen schützen. Richtig eingesetzt fördert Bildung zudem Toleranz, Respekt und Frieden und kann somit eine stabilisierende Wirkung auf die von Konflikten betroffenen Gemeinschaften haben.

Auf dem World Humanitarian Summit 2016 wurde der Fonds Education Cannot Wait ins Leben gerufen.  Die Globale Bildungskampagne fordert die Bundesregierung auf, diesen mit 50 Millionen Euro jährlich zu unterstützen.