Bildung: Schlüssel für nachhaltige Entwicklung

Am 3. November 2015 haben die Globale Bildungskampagne und das Bündnis ZukunftsBildung Bundestagsabgeordnete und Zivilgesellschaft zu einem parlamentarischen Abend geladen, um die Rolle Deutschlands bei der Umsetzung der globalen Bildungsziele bis 2030 zu diskutieren, die als Teil der globalen Nachhaltigkeitsziele am 24. September 2015 von der internationalen Gemeinschaft verabschiedet wurden.

Im Zentrum der Veranstaltung standen zwei Fragen:

A) Wie kann Deutschland im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit besser dazu beitragen, dass jeder Mensch sein Recht auf eine gute, inklusive, öffentliche Bildung verwirklichen kann?

B) Wie kann sichergestellt werden, dass Lernende in Deutschland Bildung für nachhaltige Entwicklung erhalten, die sie befähigt, informierte Entscheidungen zu treffen, verantwortungsbewusst zu handeln und sich politisch zu engagieren für den Schutz der Umwelt, eine gerechte Weltgesellschaft und eine ressourcenschonende, faire Wirtschaft?

Unter der Schirmherrschaft der Bundestagsabgeordneten Frau Dr. Claudia Lücking-Michel (CDU) diskutierten im Bistro im Haus der Bundespressekonferenz Rosemarie Hein (Linke), Thomas Greiner (Ministerialdirigent im Bundesministerium für Bildung und Forschung), Dieter Rossmann (SPD) und Thomas Silberhorn (CSU, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung).

Thomas Silberhorn kündigte an, dass die vom Bundesminister zu Beginn der Legislaturperiode in Aussicht gestellten Mittel in Höhe von 400 Millionen Euro für Bildung im kommenden Jahr erreicht werden. Dabei betonte er auch, dass der Förderungsschwerpunkt des BMZ auf beruflicher Bildung liegt. Inwiefern der Mittelzuwachs dem wichtigen Bereich der Grundbildung zugutekommt, blieb offen. Deutschland investierte zuletzt lediglich 2,4 Prozent der EZ-Mittel in Grundbildung.

Bildung in Deutschland – nachhaltig?

Bei der Verankerung der Leitprinzips Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Deutschland war man sich darüber einig, dass zukünftig Strukturen, die BNE ermöglichen, verstärkt gefördert werden müssen, um die „Projektitis“ in diesem Bereich zu überwinden. Das BMBF koordiniert eine nationale Plattform zur Umsetzung des Weltaktionsprogramms BNE in Deutschland, ob aber auch finanzielle Mittel zur Förderung der strukturellen Verankerung von BNE bereitgestellt werden, bleibt eine offene Frage.

Rosemarie Hein wies darauf hin, dass Chancengleichheit im Zugang zu guter Bildung ein zentraler Pfeiler ist, um die Bildungsziele international und national umzusetzen. Mit Hinblick auf die enorm hohe Zahl an Schulabbrecher/innen könne man nicht von nachhaltiger Entwicklung sprechen.

Dieter Rossmann betonte die besondere Bedeutung von Bildung von Mädchen und Frauen, um die Bildungsziele erreichen zu können.

Dorothea Schönfeld, Sprecherin der Globale Bildungskampagne, und Thomas Hohn, Sprecher des Bündnis ZukunftsBildung, moderierten die Paneldiskussion.