Das Recht auf Bildung schützen

Mehr als 1,5 Milliarden Schüler*innen in 191 Ländern sind aufgrund der Corona-Pandemie von Schulschließungen betroffen. In einer von 73 Organisationen gezeichneten Stellungnahme ruft die Globale Bildungskampagne Regierungen und internationale Organisationen dazu auf, das Recht auf Bildung in Krisenzeiten zu schützen und Rückschritte bei der Umsetzung des vierten Ziels der Globalen Nachhaltigkeitsagenda (SDGs) zu verhindern.

GCE-Präsident Refat Sabbah:

„Der Ausbruch von COVID-19 verschlimmert vor allem die Not derjenigen, die bereits besonders verletzlich sind. Es müssen angemessene Maßnahmen ergriffen werden, die den Zugang zu gebührenfreier, hochwertiger Bildung für alle garantieren. Die Fortführung von Bildung in Krisenzeiten sollte Teil der Strategien im Umgang mit COVID-19 sein.“

Zu den Menschen, deren Zukunftschancen durch COVID-19 am gefährdetsten sind, gehören Mädchen, Frauen, Menschen mit Behinderungen, Geflüchtete, Migrierte und 75 Millionen Kinder, die in Krisen und Katastrophengebieten leben. 

Die GCE umreißt in ihrem Statement kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen im Umgang mit der COVID-Krise.

Kurzfristig müssen kreative und innovative Lösungen gefunden werden, um alle Lernenden unabhängig von ihren Lebensumständen zu erreichen, ohne dabei Ungleichheiten zu vergrößern oder die Kommerzialisierung von Bildung voranzutreiben.

Mittelfristig sollten Regierungen in Kooperation mit der Zivilgesellschaft Notfallcurricula für alle Bildungsebenen auf den Weg zu bringen und die dafür notwendige Unterstützung für Lehrkräfte sowie die Lernenden bereitstellen.

Langfristig wird es wichtig sein, sich auf weitere Krisen vorzubereiten, indem entsprechende Mechanismen und Evaluationsrahmen geschaffen werden, die neue Formen des Lernens fördern und die Rolle von Bildung in Krisen- und Nachkrisenzeiten betont. Eine internationale SDG-4-Konferenz, bei der die unternommenen Maßnahmen ausgewertet werden, könnte Teil dieses Prozesses sein.

All diese Interventionen sollten inklusiv sein und sich an Lebensrealitäten, Bedürfnissen und Risiken der Personen einer Gesellschaft orientieren, die am wenigsten Macht innehaben, z. B. Arme, Menschen mit Behinderungen, Mädchen.

Die GCE erinnert daran, dass der zentrale Zweck von Bildung der Aufbau von Wissen und Beziehungen ist, die dazu führen, dass alle Menschen ihre individuellen und kollektiven Menschenrechte wahrnehmen können. Dieses lebensverändernde Potenzial von Bildung in Krisenzeiten zu stärken, führt zu besseren Bedingungen für Gleichberechtigung, Inklusion, Gerechtigkeit und Wohlstand.

 

Copyright Teaserbild: Global Partnership for Education.

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