Fläming-Grundschüler/-innen tasten sich durch Erlebnisparcours

"Es ist, als ob man durch ein beschlagendes und verdrecktes Glas durchschauen würde. Mit einem Stock tastet man sich voran. Plötzlich schlagen die Blätter einer Pflanze ins Gesicht und man stolpert über Stufen. Seit wann stehen die denn da? Das ist so ungefähr das Gefühl, wenn man an grauem Star leidet. Das konnten wir, die Klasse 6d der Fläming Grundschule, an einem Projekttag am eigenen Körper spüren. Dank einer besonderen Brille, die unsern Blick verschleierte, waren wir 3 Minuten blind. Das alles spielte sich in einem Wagen der Christoffel Blindenmission ab, der vor dem Tipi Berlin stand. Nach einer Einweisung in die Benutzung des Blindenstocks wurden wir einer nach dem anderen in den Wagen geholt und sollten uns durch einen Parcours mit verschiedenen Hindernissen hindurch tasten. Einige von uns hingen in einer Ecke des Wagens fest und wussten nicht weiter.
                                    

Wir alle waren froh, als wir die Brille nach drei Minuten wieder absetzen konnten. Uns allen ist jetzt erst richtig bewusst, dass andere Menschen das nicht können und welche Konsequenzen und Folgen das für ihren Alltag hat. Diese Erfahrung haben wir bei dem Projekt „ Weltklasse! all inclusive“ gemacht. Die Globale Bildungskampagne lud dafür Schulklassen aus ganz Berlin zu einem Projekttag am Reichstag ein. Beim Programm war für jeden etwas dabei: Der Musiker Graf Fidi, der im Rollstuhl sitzt und an einer Hand nur einen Finger hat, rappte über den Alltag als Mensch mit Behinderungen und die Vor- und Nachteile.
                                             

Bundestagabgeordnete aus allen Fraktionen beantworteten Fragen der anwesenden Schüler/-innen. Zum Abschluss brachten wir alle eine symbolische Mauer zum Einsturz, welche die Vorurteile gegenüber Behinderten darstellen sollte.
Mit diesem Projekttag hat die Kampagne einen Wettbewerb eröffnet, welcher unter der Frage „Was bedeutet inklusive Bildung für mich?“ läuft. Diese Frage soll nun von Schüler/-innen in den nächsten Wochen beantwortet werden.

Wie ich diese Frage beantworte, dafür habe ich dank dieses Tages viele Ideen und Vorschläge in meinem Kopf. Vielleicht sollten viel mehr Menschen für drei Minuten blind sein, damit sie ihre Augen richtig öffnen können."

Quelle: www.flaeming-grundschule.de

Vielen Dank fürs Mitmachen und diesen anschaulichen Bericht, liebe Fläming-Schüler/-innen!