Die Situation hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zwar verbessert, die aktuellen, multiplen Krisen, stellen aber eine besondere Herausforderung für das Thema Mädchenbildung dar. UNICEF hat ausgerechnet, dass durch die Corona Pandemie mindestens 11 Millionen zusätzliche Mädchen nicht mehr in die Schule zurückkehren werden.
Während des parlamentarischen Frühstücks, welches von der GBK gemeinsam mit den drei Berichterstatterinnen der Regierung für Bildung im Entwicklungsausschuss (Nadja Sthamer, Susanne Menge, Knut Gerschau) ausgerichtet wurde, war Hawa Abdi zu Gast und hat ihre Geschichte erzählt. Sie ist mittlerweile bei UNGEI (United Nations Girls´ Education Inititaive) engagiert, insbesondere für das Thema Girls´ Education in Emergencies. Hawa hat Teile ihrer Kindheit und Jugend in einem Flüchtlingscamp verbracht. Sie hat ganz klar gesagt, dass es für alle, aber insbesondere für Mädchen und Frauen, Unterstützung beim Wahrnehmen des Rechtes auf Bildung in prekären Situationen wie diesen braucht.
Zweiter Fokus des parlamentarischen Frühstücks war das Thema frühkindliche Bildung. Zu diesem Thema als Expertin hat Rachel Rozentals-Thresher von der südafrikanischen einen Input gegeben. Sie hat noch einmal die Wichtigkeit von frühkindlicher Bildung betont, da dies ein Thema ist, welches in der Diskussion über Bildung oft vergessen wird. Frühkindliche Bildung ist absolut entscheidend für den zukünftigen Bildungsweg der Kinder. Je früher Bildung anfängt, desto bessere Chancen werden Kinder später haben.
Besonders besorgniserregend in diesem Zusammenhang ist deswegen, dass mehr als 34 Millionen Mädchen weltweit im Grundschulalter nicht in die Schule gehen.
Beide Beiträge haben klar gemacht, dass Bildung nicht ohne einen feministischen und gender-transformativen Ansatz, wo frühkindliche und gleichberechtigte Bildung eine große Rolle spielen, gedacht werden kann. Nur so kann das vierte Nachhaltigkeitsziel tatsächlich erreicht werden.