Heute, am 10. Dezember, wurde Malala Yousafzai und Kailash Satyarthi in Oslo der Friedensnobelpreis überreicht. Diese Auszeichnung ist mehr als die Anerkennung der Leistung der beiden Aktivisten im Kampf für das Recht auf Bildung. Sie ist auch eine Bestätigung der zentralen Rolle, die Bildung dabei spielt, Frieden zu schaffen und zu erhalten. Sie ist auch eine Warnung: Das Recht auf Bildung muss zu jeder Zeit verteidigt werden.
Obwohl Malala mit ihren siebzehn Jahren, dem sechzigjährigen Inder altersmäßig unterlegen ist, ist sie die bekanntere von beiden. Ihr Mut, sich gegen die Taliban auszusprechen, das Attentat im Oktober 2012 und ihre kraftvollen Reden bei den Vereinten Nationen haben sie zu einer der bekanntesten Kämpferinnen für das Recht auf Bildung gemacht.
Kailash hingegen ist der allgemeinen Öffentlichkeit weniger bekannt und die Medienberichterstattung fokussiert sich auf sein Engagement gegen Kinderarbeit. Dabei hat Kailash im Einsatz für Bildung große Verdienste errungen. 1998 gründet er die Bewegung Global March Against Child Labour, die die Verwirklichung des Rechts auf Bildung als Lösung gegen Kinderarbeit beschreibt. Wie Kailash selbst oft gesagt hat: „Der beste Ort, für Kinder zu arbeiten, ist die Schule.“
1999 verbündete er sich mit Oxfam, Action Aid und Education International, um die Global Campaign for Education (GCE) zu gründen. Das Ziel der Kampagne ist es bis heute, die internationale Gemeinschaft dazu zu bringen, die globale Bildungskrise zu beenden. Es gibt auch massive Erfolge zu verzeichnen. So können z.B. durch die Kampagnen zur Abschaffung von Schulgebühren weltweit 50 Millionen Kinder mehr in die Schule gehen als noch vor 15 Jahren.
Kailash war immer im Zentrum der Bewegung – von 2001 bis 2011 fungierte er als ihr Präsident. Dabei hat er immer mit Nachdruck dafür appelliert, dass wir uns insbesondere für die Kinder einsetzen, deren Chancen auf Bildung am schlechtesten stehen wie Kinderarbeiter/-innen, Kinder mit Behinderungen oder – in vielen Teilen der Erde – Mädchen.
* Der Originaltext stammt von David Archer, Mitglied des Boards der Global Campaign for Education, und ist auf dem Blog der GCE erschienen.