Globale Bildungskampagne kommentiert UNESCO-Weltbildungsbericht 2013/14

„Ohne besser ausgebildete Lehrkräfte werden 250 Millionen Kinder nicht lesen, schreiben und rechnen können“

Den heute veröffentlichten UNESCO-Weltbildungsbericht kommentiert Sandra Dworack, Sprecherin der Globalen Bildungskampagne Deutschland: „Die Weltgemeinschaft tut weder genug für die Ausbildung von Lehrer/-innen- noch für die Beseitigung des Lehrkräftemangels. 1,6 Millionen qualifizierte Lehrer/-innen müssten zusätzlich eingestellt werden, um noch das Millennium-Entwicklungsziel 2 universelle Primarschulbildung für alle zu erreichen. Der Zugang zu Bildung wird 57 Millionen Kindern weltweit noch immer verwehrt, 250 Millionen Kinder und Jugendliche in armen Ländern lernen weder lesen, schreiben noch rechnen – selbst wenn sie eine Schule besuchen.“

„Investitionen in Bildung und Lehrkräfte sind der Motor für Entwicklung. Die Gebergemeinschaft darf arme Länder jetzt nicht im Stich lassen, und muss die Ausbildung und Beschäftigung von Lehrkräften zur politischen Priorität machen.“

In vielen armen Ländern fehlen für Ausbildung und Bezahlung von Lehrkräften ausreichende finanzielle Mittel. Obwohl die internationale Gemeinschaft – darunter Deutschland – im Jahr 2000 versprochen hatte, dass die Umsetzung des Ziels Bildung für alle in keinem Land an mangelnden Ressourcen scheitern darf, fiel die Hilfe für Bildung zwischen 2010 und 2011 um sieben Prozent.

„Die Industrieländer und auch die Bundesregierung müssen ihren internationalen Verpflichtungen nachkommen und wesentlich mehr in eine qualitativ gute Grundbildung investieren“, fordert Sandra Dworack. Im Juni steht die Finanzierungskonferenz der Global Partnership for Education an, der einzigen multilateralen Finanzierungsinitiative für Bildung. Die Bundesregierung könne künftig beispielsweise mit Einnahmen aus der Finanztransaktionssteuer mehr in die Bildung investieren.