Zu Gast beim Transforming Education Pre-Summit

Vom 28.Juni bis zum 30.Juni fand in Paris der Transforming Education Pre-Summit der UN statt und die Globale Bildungskampagne war vertreten. Neben Tanya, einer Jugendbotschafterin der Jugend-Task-Force der GBK, waren auch Malte Pfau, Sprecher der GBK, und Nicolas Langer aus dem Koordinationsbüro vor Ort.

 

Direkt am ersten Tag, am Dienstag, stand schon das erste Highlight für uns auf dem Programm. Nach viel Mailverkehr und einigen Absprachen im Vorfeld, hatte unsere Jugendbotschafterin die Gelegenheit auf dem Hauptpodium im großen Saal zu sprechen und ein Statement zu machen. Gemeinsam auf der Bühne mit Yasmine Sherif von EducationCannotWait, Vicky Mogeni von der Global Campaign for Education und Nhial Deng, ONE Aktivist, konnte sie ihre Punkte sehr deutlich machen und hat durch die anderen Gäste im Saal viel Zuspruch bekommen, was an dem vielen Applaus und den sehr positiven Rückmeldungen im Nachhinein deutlich wurde.

In ihrem Statement hat Tanya darauf hingewiesen, dass Jugendbeteiligung wirklich bedeutet, dass junge Menschen in Entscheidungsprozesse mit eingebunden sind und es kein Symbol ohne tatsächliche Wirkung bleiben darf.

Hier könnt ihr euch Tanyas Statement anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=9iuNw_NPWI4&list=PLQKguCR9-WubA56HaIYgn5Vfz45rh4P_4&index=1 (2:39:35-2:43:50)

Und das Statement zum Nachlesen:

 

Well, my involvement in advocating for youth voices in education is that I am a youth ambassador for the Global Campaign for Education Germany in the Youth-Task-Force.
The global right to education is enormously important to us and our member organizations. In addition, it is important to us as a youth task force that the voice of youth is included in processes and decisions on education.
Participation is more than having a voice. The views of young people must be heard; we want to participate and have our voices heard on the issues that affect us.
Article 12 of the convention of the right of the child states that children have the right to be heard, listened to and taken seriously in all decisions which will affect them. Article 12 forms one of the general principles which should be considered in the interpretation and implementation of all other rights.
I am grateful to be able to speak here at the summit and to work on a youth declaration. But this is only the first step. The question is how we will be involved in the further process, how our recommendations and demands will be taken up in a field document, for example in September in New York. How they will be translated into real policy? We should be there where decisions, for example on the number of financial resources, are discussed and made. Young people should bring in their personal experience and expertise on the topic of education. Only then, we can speak of meaningful participation.
Children and young people should be supported to participate in decision-making in all relevant contexts and at all levels of their lives . It is not possible that decisions about education are made without those who are affected.
One example is the corona pandemic. Many of us were forced into distance learning. Online tools and e-learning offers were able to prevent interrupted education for many of us.
But many did not have those options either.
We are, after all, talking about education in crisis and conflicts.
Hundreds of thousands of refugees from Ukraine are currently living in Germany. And it turns out that Ukraine is very well positioned in the field of e-learning.
Many Ukrainian students can continue to be taught in their classes despite the war, even though they are spread all over Europe. Without the corona pandemic, this would probably not have been possible. We can learn a lot from this situation, also for futures crises and conflicts. It is also important that this happens in countries with less developed infrastructure and resources, too. Not only privileged industrialized countries should benefit from good, digitalized education. We should work together on this issue, so we can benefit all from good ideas and implementation.
This is very important for me.
But for this, we also must involve the most affected. Children and young people.
Young people of colour, students with disability, children of the global south, girls and marginalized groups and so on.

Thank you!“

Auch Malte war am ersten Tag in eine kleine Diskussion zum Thema frühkindliche Bildung eingebunden und hat unterstrichen, dass frühkindliche Bildung nicht nur wichtig ist, um die Chancengleichheit im Bildungssystem zu erhöhen, sondern auch in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit in Gesellschaften eine entscheidende Rolle spielt. Nur wenn frühkindliche Bildung gebührenfrei zur Verfügung gestellt wird, werden Familien nicht mehr aus finanziellen Gründen dazu gezwungen, Entscheidungen darüber zu treffen, wer von den Kindern Bildungsangebote wahrnehmen kann und wer nicht.

Am Mittwoch haben Tanya und Nicolas an den ersten Arbeitssitzungen zum zur Erarbeitung einer Youth Declaration für den Hauptgipfel im September in New York teilgenommen, wir waren bei den thematischen Tracks zu Inklusion sowie bei Digital Transformation vertreten und haben unsere Perspektiven eingebracht aber vor allem auch andere, neue Perspektiven kennengelernt.

Insgesamt war der Gipfel für uns erfolgreich. Wir konnten viele neue Kontakte knüpfen, haben Menschen aus der ganzen Welt, mit denen wir schon länger zusammenarbeiten, endlich persönlich kennengelernt und haben auch persönlich sehr viel Neues gelernt und unseren Blick auf viele Dinge geweitet.

Nichtsdestotrotz hat der Gipfel uns noch einmal deutlich vor Augen geführt, dass Repräsentanz der most affected people immer noch ein großes Problem ist und auch im Allgemeinen Gipfel dieser Art teilweise intransparent und für die tatsächliche Beteiligung von jungen Menschen unpassend organisiert werden. Ein Regierungsvertreter aus Sierra Lione beispielweise wollte die finanziellen Mittel, was oft auch ein großes Hindernis ist, sogar zur Verfügung stellen und eine Lehrerin und zwei Schüler aus Sierra Lione mitbringen, allerdings scheiterte dies an der zeitlich sehr knappen Planung und dem dadurch fehlenden Visa.

 

Für die nächsten Monate erhoffen wir uns nun eine gute Zusammenarbeit an der Youth Declaration und vor allem Einwirkungsmöglichkeiten junger Menschen auf die Entscheidungsprozesse beim Hauptgipfel im September in New York. Denn nur wenn so kann Bildung wirklich in die richtige Richtung transformiert werden. Vom Transforming Education Prozess muss ein klares Signal ausgehen und es müssen konkrete Schritte beschlossen werden, um das SGD4, das Recht auf gebührenfreie, gerechte und hochwertige Bildung, bis 2030 noch zu erreichen.