In einem am 9. Juni veröffentlichen Statement empfiehlt der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes der britischen Regierung, die Förderung von Privatschulen durch ausländische profitorientierte Unternehmensketten in Entwicklungsländern zu beenden.
Der UN-Ausschuss befürchtet, dass die schnell ansteigende Anzahl der Privatschulen zu einem minderwertigen Bildungsangebot führt, Investitionen in gebührenfreie, gute öffentliche Schulen untergräbt und dadurch tiefgreifende soziale Ungleichheit in den Partnerländern verschärft, da sie vor allem Kinder ausgrenzt, deren Familien keine Schulgebühren aufbringen können. Gebührenfreie Bildung ist jedoch ein bindendes Menschenrecht.
Konkret empfiehlt der Ausschuss der britischen Regierung, ihre Partnerländer dabei zu unterstützen, das Recht auf gebührenfreie, verpflichtende Grundschulbildung für alle zu garantieren, indem sie gebührenfreie, qualitativ hochwertige Primarbildung in öffentlichen Schulen im Rahmen ihrer Entwicklungszusammenarbeit priorisiert. Zudem soll sie davon Abstand nehmen, profitorientierte Privatschulen zu finanzieren und stattdessen die Registrierung und Regulierung von Privatschulen vorantreiben.
Zum Hintergrund: Das britische Ministerium für internationale Entwicklung (DfID) hat Bridge School Academies (BIA) seit Dezember 2013 mit 21 Millionen US-Dollar finanziert. Das Unternehmen, dass unter anderem auch Mittel in Millionenhöhe von der Weltbank, dem Bildungsunternehmen Pearson und den Milliardären Bill Gates und Mark Zuckerberg kassiert, hat erst kürzlich für Negativschlagzeilen gesorgt, nachdem es einen anerkannten kanadischen Wissenschaftler bei seiner Recherche in Uganda gehindert hat. Curtis Riep untersucht im Auftrag der Bildungsinternationalen, dem internationalen Dachverband der Bildungsgewerkschaften, das Geschäftsmodell von BIA in Uganda. Dabei wurde er unter Erhebung falscher Anschuldigungen verhaftet, verhört, und erst nach zwei Tagen wieder entlassen, nachdem alle Vorwürfe gegen ihn fallen gelassen wurden.
Die Globale Bildungskampagne unterstützt die Empfehlung des Ausschusses, die ein weiteres Mal die negativen Auswirkungen unterstreichen, die Privatisierung auf das Recht von Kindern auf gute Bildung haben kann.